Häuserkunst

Die hängenden Häuser von Cuenca

© Desaster - Fotolia.comDie Felsenkirche ist zweifellos das wichtigste und berühmteste Bauwerk in ganz Idar-Oberstein. Erbaut wurde sie im Zeitraum von 1482 bis 1484 von Wyrich IV. von Daun-Oberstein in einer Felsnische. Sie befindet sich dementsprechend oberhalb von den Wohnhäusern Idar-Obersteins, die am Hang errichtet wurden. Da die Felsenkirche also quasi über die Stadt hinausragt und stets gut zu erkennen ist, wurde sie zum Wahrzeichen Idar-Obersteins. Man kann sie allerdings nur über einen Tunnel erreichen, der Anfang der 1980er-Jahre in den Felsen geschlagen wurde. Die Liste der Kunstwerke der Felsenkirche ist sehr lang. Am wertvollsten ist der mittelalterliche Flügelaltar, welcher um das Jahr 1400 herum vom unbekannten "Meister der Mainzer Verspottung" erbaut wurde. Auch das Sebastiansbild, welches die Familie des Grafen Sebastian von Daun-Oberstein-Falkenstein zeigt und um das Jahr 1570 herum gemalt wurde, zählt zu den bedeutendsten Kostbarkeiten der Felsenkirche. Andere malerische Kunstwerke sind die wertvollen Apostelbilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Felsenkirche weist Fragmente von Glasfenstern aus der Epoche der Gotik auf, die Fenster wurden jedoch im Jahre 1742 durch Felsen sehr stark beschädigt. Ebenfalls sehenswert ist der Taufstein, das Kruzifix aus Bergkristall, die relativ junge Müller-Orgel aus dem Jahre 2002 sowie viele weitere Kostbarkeiten.
Seit 2003 gibt es an der Felsenkirche eine Aussichtsplattform, die einen herrlichen Überblick über Oberstein ermöglicht. Die Felsenkirche kann häufig besichtigt werden, während Hochzeiten, Gottesdiensten und Konzerten ist dies allerdings nicht möglich. Hinweise vor der Kirche oder am Marktplatz sollten deshalb im Vorfeld beachtet werden.

Die Eintrittspreise zur Felsenkirche sind recht günstig gehalten und bieten Ermäßigungen für Gruppen, Schulkassen oder bestimmte Personenkreise wie Studenten oder Rentner.
Vom 15. März bis zum 31. Oktober ist die Felsenkirche täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, außerdem vom 1. bis zum 15. November täglich von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Gemeindegottesdienste finden von Juni bis Oktober am dritten Sonntag des Monats immer um 10:00 Uhr statt. Am Heiligen Abend beginnt die Christmette um 23:00 Uhr.


AnsichtskarteDie Felsenkirche wurde vor wenigen Jahren, im Jahre 2000 renoviert, zuvor wurden Maßnahmen zur Sanierung und Felssicherung im Jahre 1984 ergriffen. Die schweren Beschädigungen durch häufige Steinschläge führten nämlich schon oft zu gravierenden Schäden an der Felsenkirche, so mussten zwischen den Jahren 1742 und 1858 starke bauliche Veränderungen an der Kirche vorgenommen werden. Im Zeitraum von 1927 bis 1929 musste aufgrund von schwerwiegenden Feuchteschäden eine Grundsanierung stattfinden. Die Erbauung der Felsenkirche ist sagenumwoben. Laut Sage lebten die Brüder Wyrich und Emich auf dem Schloss Burg Bosselstein in der Mitte des elften Jahrhunderts. Beide waren in Bertha von Lichtenburg verliebt und als Wyrich hörte, dass sein jüngerer Bruder sich mit ihr verlobt hatte, stürzte er ihn aus einem Burgfenster. Von seinem schlechten Gewissen geprägt, beichtete er seine Schandtat und musste daraufhin eine Kapelle an der Stelle, wo sein Bruder gestorben war, erbauen. Nach dem Bau der Kapelle wurde Gott von Wyrich um ein Zeichen der Vergebung gebeten. Aus dem Felsen entsprang daraufhin ein noch heute fließender Quell. Als die Kapelle eingeweiht wurde, starb Wyrich am Altar vor dem Abt.
Hierbei handelt es sich natürlich nur um eine Sage, die die Besucher der Felsenkirche aber seit jeher fasziniert.

Übrigens

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Die Felsenkirche ist aufgrund ihrer geographischen Lage nicht per PKW erreichbar, der Fußweg ist recht anstrengend, was Menschen mit körperlichen Beschwerden berücksichtigen sollten. Menschen, die einen Rollstuhl oder Rollator nutzen, können die Kirche aufgrund des schwierigen Aufstiegs leider nicht besichtigen.