Häuserkunst
Kloster Santa Maria de Montserrat
Das
Kloster Santa Maria de Montserrat ist ein Benediktinerkloster in
Spanien. Es liegt etwa 40 Kilometer von Barcelona entfernt auf 721
Metern Höhe im Gebirge Montserrat. Das Gebirge besteht aus
Sandstein und liegt an seinem höchsten Punkt etwa 1200 Meter
über Normalnull.
An der großen Basilika wurde von 1559-1592 gebaut. Sie ist
prachtvoll ausgeschmückt, mit sehr viel Gold und vielen
Gemälden verziehrt. Teilweise sind ganze Wände hinter einer
dünnen Goldschicht verborgen. Von diesem Zeitpunkt ab lebten etwa
80 Mönche in diesem Kloster, die Zahl hat sich bis heute nicht
geändert.
1811 wurde das Kloster von den Truppen Napoleons überfallen,
zerstört und neu aufgebaut. Die heutige Klosterkirche wurde 1881
von Papst Leo XIII. zur Basilica minor erhoben. Durch diesen Titel
wurde die Kirche mehr an den Bischof gebunden und genoss hohes Ansehen
im Umfeld. In der Klosterkirche ertönt jeden Tag um 13 Uhr das
Marienleid Virolai, das von einem Knabenchor, dem Escolania de
Montserrat, gesungen wird. Der Knabenchor ist seit 1307 urkundlich
nachgewiesen und gehört zu den ältesten Chören in
Europa. Im 17. und 18. Jahrhundert hatte der Chor seinen
Höhepunkt, was er unter anderem Josep Martí zu verdanken
hatte. Josep Martí war ein katalanischer Komponist, der bekannte
Werke wie "Magnificat" veröffentlichte.
Erst in den 1960ern wurde die Fassade fertiggestellt, die Arbeiten an der Apsis wurden kurz darauf abgeschlossen.
Heute befindet sich ein großes Museum, das sich auf die
Archäologie Israels (Israel wird auch das "Heilige Land" genannt)
spezialisiert hat. Allerdings findet man dort auch kostbare liturgische
Gegenstände und Gemälde, z.B. von Salvador Dalí.
Ebenfalls erwähnenswert ist die riesige Bibliothek mit ca. 200.000
Bänden. Unter den Schriftstücken befinden sich sowohl
weltliche, als auch geistliche Lieder. Auch eine Sammlung vieler
mittelaltlicher Lieder, die Llibre Vermell de Montserrat, befindet sich
hier. Das Kloster Santa Maria de Montserrat verkörpert allerdings
nicht nur die Religion, sondern auch den katalanischen Nationalismus
und die katalanische Kultur. Das Kloster stand unter kirchlichen
Sonderrechten, weswegen es sich der Francodiktatur nicht beugen musste.
Die Gottesdienste und andere religiöse Feste wurden weiterhin in
der von Franco verbotenen katalanischen Sprache gehalten.
Übrigens
Wer heute das Kloster besichtigen möchte, der kann mit Bussen, einer Seilbahn oder der Zahnradbahn Cremallera de Montserrat dorthin gelangen. Neben dem Kloster gibt es zahlreiche Eremitagen. Eremitagen sind kleine Gebäude abseits der Klöster, in denen Geistliche einsam im Einklang mit der Natur lebten. Sie sind mit dem Kloster über Wanderwege verbunden und somit gut zu erreichen. Aus diesem Grund ist das Kloster Santa Maria de Montserrat nicht nur für Gläubige und Pilger, sondern auch für Touristen interessant, die sich in der Natur erholen und gleichzeitig die katalanische Kultur geniesen wollen.